Mittwoch, 23. Juli 2014

Diversion

Ein Auszug aus unserem operations manual:

"Diversion means continuation to any alternate aerodrome whenever it becomes impossible or inadvisable to proceed or to land at the aerodrome of intended landing."

Als ich im Juni etwa fünf Monate in meinem Wartezeit-Job gearbeitet hatte, realisierte ich, dass es für mich "inadvisable" ist, noch weiter zu arbeiten, und so leitete ich Mitte letzten Monat die oben definierte Diversion ein.

Island sollte neue Destination der Wahl sein. Doch was wusste ich damals zu dem Zeitpunkt über Island? Nichts - ausser, dass es scheinbar schön sein soll, und dass es den Atlantik-Überquerern mit Reykjavik einen idealen Ausweichflughafen bietet, um die ETOPS-Regelungen einzuhalten.

Schwer überrascht war ich schon beim buchen - nicht etwa Reykjavik ist der internationale Flughafen Islands, sondern Keflavik (KEF), 40km weiter weg. Gut zu wissen, falls ich eines Tages über dem Atlantik diverten müssen sollte... Reykjavik's Flughafen bietet nämlich höchstens die Infrastruktur eines kleinen Provinzflughafens.

Angekommen in Island bot sich uns eine interessante Landschaft, die sich dennoch sehr karg präsentierte, und auch Reykjavik hat mich persönlich mangels Charmes nicht begeistert.

Alles änderte sich, als wir die Stadt hinter uns liessen und 2.5 Wochen durch die isländische Wildnis fuhren... das Land ist keineswegs langweilig, manchmal ändern die Landschaften fast im Kilometertakt. Doch hier lasse ich einige Bilder für sich sprechen:


Strasse im Hochland

Wasserfall bei Olafsvik

Einsamer Stein "Hvitserkur"

Gemütliche Höhle mit 46°C warmer Thermalquelle

Eines der vielen blubbernden Schlammlöcher bei Myvatn

kein Photoshop!

10'000 Jahre alter Krater "Snaefell" im Hochland

Eisberg bei Jökulsarlon

"Donnerkegel" im Thermalgebiet Hveravellir




Wasserfall Hraunfossar, Wasser fliesst direkt aus erstarrter Lava









































































































































































































































































Fazit: Island hat weit mehr zu bieten, als nur ein Ausweichflughafen! Wer kaltes Wetter nicht scheut und Abenteuer mag, dem würde ich jederzeit zu einer Islandreise raten - allerdings nur mit genug Zeit, für uns waren 2.5 Wochen schon fast zu kurz!

Da mein Blog aber "vom Fussgänger zum Linienpiloten" heisst und ich meine aviatisch interessierten Leser nicht enttäuschen will: Seit zwei Wochen bin ich nun endlich wieder aktiv in der Ausbildung. Am 4.8. beginnt mein Type Rating auf dem A320, bis dahin habe ich bereits im Rahmen eines Wiederholungskurses zwei Wochen in der DA42 verbracht (bei brütender Hitze), und werde nun noch zwei Wochen im Keller der SAT in der B200 verbringen. Ihr seht, mir wird bestimmt nicht langweilig. Ich hoffe, ich kann euch bald viele Interessante Berichte aus dem Type Rating liefern!













































3 Kommentare:

  1. Schön wieder was von Dir zu hören !

    Island, das Traumziel eines jeden Motorradfahrers ! One day...

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  2. Tolle Bilder! Und das ganz erdverbunden... :-) Viel Erfolg weiterhin.

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  3. Dankeschön!
    @Michael: Ja, Motorradfahrer hatte es viele! Haben alle tapfer dem Regen getrotzt...

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